Wir entlernen das Funktionieren nach alten Mustern – und bauen ein Leben, das dir gehört.

Gedichte

Gedichte & Poetry

Ich schreibe Gedichte, die man auf der Haut spürt. Liebesgedichte, die nicht süß sind, sondern ehrlich. Texte über Trauma, Lust, Elternschaft, Selbstfindung, Verlust und Zukunft.

Männlichkeit

Als Kind hab ich das früher nicht verstanden, wieso ich so anders war als die anderen. 

Doch heute, als erwachsene Person, weiß ich das Ganze schon – 

im Endeffekt liegt es doch alles nur in einem: Man erlaubte ihnen nicht zu weinen. 

Gefühle werden unterminiert. Solange kleingehalten, gefoltert, bis niemand sich mehr spürt. 

Das nennen sie dann Männlichkeit – lächerlich. Wem’s dabei nicht das Hirn zerknallt

und die Emotionen ihrer Frauen sind ihnen dann zu viel. 
Ist das nicht ein unfassbar perverses Spiel: 

Sich selbst nicht zu spüren, zu unterdrücken und zu glauben, du kannst damit irgendwen beglücken, 

außer Leid in der Welt zu sähen. 
Selbst dabei dann noch zuzusehen, wie Träume welken und Hoffnungen verwehen. Kannst du das selbst eigentlich verstehen?

Und dann stehst du da mit deinen Scherben und deinen Tränen,
spürst dich das erste Mal wieder in deinem Leben 

und musst nun begreifen: du bist selbst Teil davon. 

Du hast nicht gelernt, dich selbst zu akzeptieren. 
Nicht gelernt, dich zu lieben – sondern nur zu verdienen, 
zu leisten – und verweigerst dabei zu begreifen, 
dass du selbst darunter leidest. 

Und so weder dich, noch andere -- je befreien wirst

ICH BIN GENUG

Ich suchte mich in fremden Händen,
in Schatten, die sich leise wendeten.
Ich schwebte zwischen fremden Worten,
doch fand mein Echo nie an Orten,
wo Stimmen sanft die Wahrheit webten,
wo Seelen in den Sternen lebten.

Ich gab, bis alles in mir brach,
ein Funke, den der Sturm verschlang.
Ich trug die Liebe durch die Nacht,
doch nirgends fand sie Widerklang.

Ich fragte leise:
Bin ich klein?
Zu laut? Zu schwach? Zu kalt? Allein?
Ich suchte mich in fernen Räumen,
in fremden Stimmen, leeren Träumen.

Und dann – ein Flüstern,
ein Echo, ein Schrei,
nicht von außen,
tief in mir,
sanft und frei:

 DU BIST GENUG.

Jetzt. Nicht morgen. Nicht erst dann,
wenn du dich fügst in fremde Normen.
Du brauchst kein Siegel, keinen Bann,
du trägst dein Licht – in dir geborgen.

DU WARST NIE ZU WENIG.
DU WARST NIE ZU SCHWACH.
DU WARST DAS LICHT – IN JEDER NACHT.

Spürst du es?
Diese Glut in dir?
Sie war nie fort,
sie flüstert hier.

Ich sah mich selbst – kein Spiegel brach,
kein Urteil fiel, kein Mund, der sprach.
Ich war nur ich, in klarer Sicht,
und endlich trug ich mich ins Licht.

Ich schüttelte den Staub von mir,
stand auf aus meiner eignen Asche,
sprach mit der Stimme tief in mir,
die meine Wahrheit in sich fasste:

DU BIST LIEBE.
DU BIST FREI.
DU BIST GANZ.
DU BIST SEIN.

Und wenn du dich erkennst – dein Licht,
dich hältst in Schatten und Gefahr,
dich siehst und brichst dein altes Ich,
dann ist das Dunkel nicht mehr wahr.

Die Welt wird heller, weil du strahlst,
kein Dunkel kann deinem Licht je wieder gleichen.
Dein Herz, das Liebe widerhallt,
lässt selbst die tiefste Wunde weichen.

Denn wenn du dich liebst, wird Liebe gedeih’n,
lehrst andre, ihrer selbst treu zu sein.
Und wächst sie in Herzen, so leise, so sacht,
hat niemand je wieder an Hass gedacht.

Ein Platz in meinem Kopf

In meinen Gedanken begeistert du mich seit einer Weile und während ich dir diese Zeilen schreibe, bemerke ich erneut wie es mich erfreut an dich zu denken, ich würde dir gerne viel mehr Aufmerksamkeit schenken.

Scheinbar habe ich dir eine kleine Wohnung in meinem Kopf kreiert, deren Existenz mich noch etwas verwirrt. In der du zwar nicht immer anwesend bist, insbesondere dann mein Herz dich aber schmerzlichst vermisst.

So sitze ich da und schau in diesen Raum, wird er Realität oder bleibt er nur ein Traum? Voller Vorfreude ersehne ich mir die nächste Zeit in der das Licht in dem Raum an ist und wir zu Zweit.

Marmeladenglas

Schwer versunken, bist du mir so nahe, 
macht mich deine Musik betrunken, Seelen wie deine sind so rar. 

Wir springen auf den Noten, Gedanken gleiten dahin, 
manche davon verboten, ein wunderbarer Beginn.

Inspiration hinter Klängen, die manch erlebtes spiegeln,
der Reflexion in den Fängen, Gemeinsamkeiten die aufwiegeln.

Bin von dir Betrunken, deine Farben sind so bunt,
es sprühen in mir die Funken, völlig verknallt der Befund!

Doch Geduld flüstere ich zu mir selbst, zügle deine Begierde,
wenn du dich nicht daran hältst, war Selbstbeherrschung nicht nur ein Zierde.

Fiebern nach dem Marmeladenglas, riechen, lecken, fühlen, sehen
Momente die ich mit dir abschmecke´ - scharf, ohne das sie jemals wieder vergehen.

So sammle ich, so lange ich darf, Geschichten mit Sonne, Wind und deinem Geruch,
zum Schutz ein Glashaus, dass ich hierfür entwarf, den ich hab auf dich keinen Anspruch!

Wider der Agonie

Raum einander zu gönnen, 
sich für den Moment verabschieden können.
Die Gedankenranken klaren auf,
im Wandel des Zeitenlauf. 

Die Gerüche werden schwächer, 
Hormone nicht immer frecher.
Es lichtet sich dein Duft, 
im Kopf nur noch eiskalte Luft.

Distanz schafft Distanz, 
doch am Ende nicht Ganz, 
das Herz will was es will 
und bleibt nimmer still. 

Es braucht nur die Wärme, 
von der ich so schwärme, 
die Sehnsucht danach, 
ist mir keine Schmach. 

Raum ist gleich Zeit, 
das Bildnis verblasst, 
ein Blick ins Marmeladenglas, 
erneut bin ich geschasst.

Gegen die Dämonen an Emotionen,
war ich zu kämpfen noch nicht bereit,
geschweige denn vor ihren Agonen
auch nur im Ansatz gefeit.

Anachronismen feuern sie gegen das Herz, 
oh Theatralik vergiss lieber den Schmerz.
Atme tief durch und flute die Lunge,
Agonie betraf doch noch nie deine Zunge.

Tanze doch wieder, 
mit den Musen im Reigen, 
im funkelnden Mieder, 
ganz ohne Schweigen.

Wie Sterne glänzen die Momente, 
ein kurzer Augenblick der uns doch trennte. 
Im Glashaus spielst du am Klavier,
meine Gedanken sind so oft bei dir.